Sakkos
Wenn man nicht gerade in der Bank arbeitete, waren sie immer pastellig wie bei Don Johnson und bis fast zum Ellenbogen hochgekrempelt. Das optimale Accessoire dazu: Schmale, dunkle Lederkrawatten. Warum, wissen wir nicht.
Siehe auch Miami Vice

SAT.1

Privater Fernsehsender der ersten Stunde mit einem Programm, wie es heute nicht einmal mehr Neun Live senden würde, und einer heute zum Glück weitgehend verschwundenen Fixierung auf regenbogenbunte Bälle. Dennoch war SAT.1 am Anfang sogar erfolgreicher als sein Hauptkonkurrent RTLplus; schon bald fehlten dem Sender aber die Image-prägenden Sendungen, die RTLplus hervorbrachte, und bis heute hat SAT.1 das nicht wieder aufholen können. Der große Vorteil von SAT.1 in seiner Anfangszeit war, dass es uns alte US-Serien-Klassiker aus den schier enlosen Archiven von Leo Kirch wieder oder sogar erstmals nahe brachte, darunter Drei Engel für Charlie, Raumschiff Enterprise, Happy Days und Verliebt in eine Hexe. Leider ging deren Reiz bald verloren und SAT.1 saß ein wenig auf dem Trockenen.
Siehe auch Tele 5

Schimanski
Der erste Tatort-Kommissar mit Attitüde, war ein sofortiger Megahit, obwohl er ständig fluchte. Bis heute hat sich Götz George nicht von dieser Figur erholt.
Siehe auch Rheinhausen

Schwarzer Montag
Der 19. Oktober 1987. Mehr? Okay: An diesem Tag fielen der Dow Jones und in seinem Gefolge die meisten anderen Börsen der Welt, die etwas auf sich hielten, ins Bodenlose. Weniger bodenlos hingegen waren die Stellen, auf die mehrere Broker und Anleger nach ihren Sprüngen aus höheren Stockwerken aufschlugen, und die Welt an sich wollte nicht nachstehen und stürzte in eine Rezession (mal wieder).
Siehe auch Yuppies, Wall Street

Schulterpolster
Ja, ähm, also, Polster an den Polstern in, beispielsweise, Sakkos oder Jacken. Heutzutage noch gelegentlich in Anzugsjacken anzutreffen, wenn Männer Bodybuilder-Schultern faken wollen; in den 80ern wurden dadurch aber auch (vor allem Business-)Frauen zu freakigen Schultermonstern. Und wer das nicht glaubt, sollte sich mal Die Waffen der Frauen ausleihen und auf Melanie Griffiths Outfits achten.

Schwarzwaldklinik, Die
Die deutsche Antwort auf Dallas und Der Denver-Clan und die ultimative deutsche Serie der 80er Jahre überhaupt. Klausjürgen Wussow spielte Professor Brinkmann, den Chefarzt eines idyllisch abseits jeglicher Zivilisation mitten im Schwarzwald gelegenen Krankenhauses (wo man Krankenhäuser halt so hinbaut!), Sascha Hehn seinen Sohn Udo, einen Herzensbrecher mit Doktortitel, und Gaby Dohm die Krankenschwester Christa, die erst mit Udo, dann auf Dauer mit Prof. Brinkmann zusammen war und später selbst Ärztin wurde. Udo hangelte sich derweil von einer dahin siechenden Freundin zur nächsten durch. Neben romantischen Konflikten bestimmten Intrigen im Krankenhaus und familiäre Probleme die Handlung, die zeitweise ins Lächerliche abglitt - etwa in der Episode, in der ein junges Mädchen einen ganzen Tag über mit einem Löwen durch die Gegend lief. In der ganzen Schmonzette fanden sich nur wenige wahre Highlights, etwa die resolute Oberschwester Hildegard und die zugeknöpfte Haushälterin der Brinkmanns (Evelyn Hamann). Das Ganze lief mehrere Jahre lang mit einer Anzahl von Episoden, die für damalige deutsche Verhältnisse extrem hoch war - so hoch, dass den Produzenten offenbar am Ende nichts mehr einfiel und sie die Handlung einfach vier Jahre nach vorn springen ließen. Kurios für die brave Schwarzwaldklinik war, dass eine frühe Episode wegen Zuschauerprotesten nach der Erstausstrahlung nicht mehr wiederholt wurde, weil die Darstellung einer Vergewaltigung angeblich zu eindringlich gewesen war. Würde heute nicht mehr passieren.

SDI
Die "Strategic Defense Initiative". Von der Reagan-Administration entwickelte Idee, aus dem "Reich des Bösen" (das wäre dann die UdSSR) anfliegende Interkontinentalraketen noch während ihrer Reise zu neutralisieren, bevor sie weiter unten am Boden von God’s Own Country größeren Flurschaden anrichten konnten; gern auch als "Krieg der Sterne" bezeichnet. Vorläufer und Inspiration des aktuellen Nachfolgeprogramms, das diesmal mangels ernst zu nehmender Kommunisten vor den nuklearen Ambitionen sogenannter "Schurkenstaaten" schützen soll.

Spielbude, Die
Im Gegensatz etwa zu Formel Eins war diese Sendung, die donnerstags am Nachmittag im ersten Programm lief, ausdrücklich auf Teenager ausgerichtet und enthielt auch Segmente, die nichts mit Musik, sondern mit Mode, Liebe, Schule usw. zu tun hatten. In jeder, vor Studiopublikum aufgezeichneten, Sendung traten aber ein bis zwei Stars auf und sangen. Die Spielbude war leicht, aber nicht allzu stark, auf Mädchen ausgerichtet.

Springsteen, Bruce
Der Boss. Geboren in den USA. Was soll man noch sagen?

Startbahn West

Tummelplatz für Vermummte (und ihre grüne Helme tragenden und schildbewehrten Gegenspieler), die sich nicht so recht mit einer Erweiterung des Frankfurter Flughafens und, wo sie schon dabei waren, wohl auch mit "dem System" an sich anfreunden konnten und diese Meinung dort auf der Baustelle recht entschieden vertraten... 

Stirnbänder

Gleich zwei ernstzunehmende Varianten von Stirnbändern gab es in den 80ern: Einmal die sportlichen, meist aus Frottee, wie sie etwa Jane Fonda (beim Aerobic) oder Olivia Newton-John in ihrem "Physical"-Video trugen. Quasi als Nebenprodukt gab es zudem "Schweißbänder", die um die Handgelenke gehörten und eigentlich dazu gedacht waren, sich damit den Schweiß beim Sport abzuwischen. Im schlimmsten Fall waren sie blau/weiß oder rosa/weiß, mit dem Vornamen verziert und stammten aus einem beliebigen Souvenirshop irgendwo in Europa. Die andere Art von Stirnbändern waren nach Piratenart aus Tüchern gewickelt und am prominentesten am Kopf von Bruce Springsteen zu finden.

Stock Aitken Waterman

In Großbritannien wahnwitzig erfolgreiches Produzententrio, zu deren Acts vor allem Mel & Kim, Sonia, Sinitta, Kylie Minogue und Jason Donovan, Big Fun, Bananarama, Hazell Dean und Rick Astley zählten. Aber sie halfen auch bei Donna Summer, Cliff Richard, Brother Beyond, Samantha Fox, Sabrina und zahllosen anderen aus. Ihre Songs ähnelten sich schon sehr, und man konnte das Gefühl von Fließbandproduktion nicht abschütteln (Kylie Minogues Megahit "I Should Be So Lucky" wurde angeblich in nur drei Stunden geschrieben). Aber ein glückliches Händchen beim Casten der Künstler und professionelle Song- und Videoproduktion machten ihre Acts einfach unwiderstehlich.
Siehe auch Modern Talking

Stulpen
Putzige Strick-Textilien, die man sich über die Unterschenkel ziehen konnte, um diese vor Kühle zu schützen und groß im Trend zu sein. Jeder in der Klasse hatte sie - wir selbst also auch!
Siehe auch Aerobic
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