Per Anhalter durch die Galaxis
Wohl das einzige epochale Buch der 80er, und sicher das einzige, das auf einer Hörspielserie beruht. In der gesamten, am Ende fünfteiligen  Anhalter-Romantrilogie (!), ließ der Brite Douglas Adams die Erde zugunsten einer Hyperraum-Umgehungsstraße abreißen, schickte den letzten überlebenden Menschen mit dem titelgebenden galaktischen Reiseführer und einer Reihe exzentrischer Aliens auf eine irre Reise durchs All und erklärte uns, dass die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und überhaupt Allem "42" lautete. Nur - wie lautete eigentlich die Frage? Wer riesiges Glück hatte, konnte die Hörspielreihe in Deutschland auf dem britischen Militärsender BFBS hören, aber die meisten sahen erst die mäßige TV-Adaption und lasen dann die Romane. Mindestens eine bedeutende Popgruppe der 80er ließ sich bei ihrer Namensgebung ebenfalls vom Anhalter inspirieren: Level 42.

Pet Shop Boys
Britisches Popduo (Neil Tennant und Chris Lowe), das einfach guten, einfallsreichen Elektropop machte, vielleicht schwul war und sich durch trockene, aber putzige Texte auszeichnete, beispielsweise die Geschichte von zwei tagträumenden Losern in "Opportunities (Let's Make Lots of Money)". Die Anti-Depeche Mode.

Platoon
Regie-Megastar Oliver Stone schleppte sein Vietnam-Drehbuch fünfzehn Jahre mit sich rum, bis es ihm endlich einer abkaufte. Damit schuf er den sichbarsten Vietnam-Film seit Apocalyse Now und ebnete den Weg für Good Morning, Vietnam, Full Metal Jacket, sein eigenes Geboren am 4. Juli und zahllose andere.

Popper
Die geschniegelte Teenager-Variante, typischerweise mit hochgekrempelten Sakkos und Lederkrawatten bzw. für Mädchen mit Blazern und pastellfarbenen, farbkoordinierten Blusen ausgestattet; ihre Frisuren bewegten sich zwischen "Normalo" und dem, was sie selbst als glamourös empfanden. Als erklärte Feinde der Punker wurden aus Poppern etwa um das zwanzigste Lebensjahr herum in den allermeisten Fällen Yuppies.

Prince
Bevor er zum androgynen Symbol mutierte, war Prince Roger Nelson zweifellos einer der begabtesten und erfolgreichsten Künstler der 80er. Er hatte eine Tonne Hits ("Little Red Corvette", "1999", "Purple Rain", "Alphabet Street"), und die Begeisterung der Plattenkritiker auf seiner Seite, durfte drei seiner genialen Alben zu unterschiedlich stark begeisternden Filmen erweitern (Purple Rain, Unter dem Kirschmond, Graffiti Bridge), erschuf für damalige Verhältnisse  kontroverse Videos ("Kiss") und zahlreiche Nebenkünstler wie Sheila E., Sheena Easton, Wendy & Lisa und Vanity.

Punker
Im starken Kontrast zu den Poppern stehende Teenager-Gruppierung, die sich in Aussehen und Attitüde an den gleichnamigen obdachlosen Losern, die aus den späten 70ern übriggeblieben waren, orientierten und diese gelegentlich auf der Straße imitierten, um ihre Eltern zu schocken. Hatten überdurchschnittlich oft Ratten als Haustiere, Sicherheitsnadeln in den Ohrläppchen und aufwändige Frisuren, die man als Obdachloser so sicher nicht hinbekommen hätte.

Pur
Seit den 90ern werden Pur - völlig zu Recht - mit höchstens grenzerträglichem Gutmenschenpop gleichgesetzt, aber in ihren Anfängen waren sie gar nicht mal so schlimm. Nein, ehrlich! Bei Songs wie "Brüder" oder "Wenn sie diesen Tango hört" brauchte man sich auch nicht mehr für Pur zu schämen als für die Münchener Freiheit oder Clouseau. Circa 1990 entdeckten dann die Massen Pur für sich und die Betroffenheitsmasche wurde sofort bis zur Übelkeitserregung ausgereizt.

Qadaffi, Muammar
Libyscher Diktator, der die Amerikaner verärgerte und einem uncharakteristisch eifrigen Ronald Reagan jede Menge guter Gründe gab, ein paar Bomben auch auf diesen Hort des Terrorismus zu werfen.
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